Steckbrief Stefan Luff

„Entschuldigen Sie, dass der Brief so lang geworden ist, ich hatte leider keine Zeit für einen kürzeren.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

In jungen Jahren schaute ich meinem Patenonkel gerne mal über die Schulter, als er neben seiner Mühle und seiner Land- und Teichwirtschaft mit seinen Landrassebienen auch eine kleinere Imkerei betrieb. Sehr extensiv, dafür war die Verfolgungs- und Verteidigungsbereitschaft, aber auch der Schwarmtrieb seiner Landrassebienen umso höher. Mit Eintreffen der Varroamilbe hatte er leider aufgehört mit dem Imkern. Einer meiner Bienenstände ist immer noch direkt da, wo er früher imkerte.

In 2005 habe ich mir dann selbst Bienen geholt. Die „guten Triesdorfer Carnica“, wie es sich für einen Imker im Bereich einer staatlich geschützten Belegstelle für Carnica und gleich neben der Lehrimkerei in Triesdorf gehört. Dort habe ich auch alle möglichen Schulungen für Imkerei und Königinnenzucht mitgemacht. So richtig glücklich war ich aber nicht mit meinem neuen Hobby, bis ich Hans Schweinesbein aus Emetzheim traf. Ich suchte Honig, weil mein Absatz und meine Werbung größer waren als meine Imkerkunst. Hans verkaufte mir Honig und überzeugte mich von der besten Biene überhaupt: Der Buckfastbiene! So versuchte ich die beiden ersten Buckfastvölker. Nicht nur wegen des besseren Ertrags, besonders auch wegen des besser zu bearbeitenden Schwarmtriebs und der deutlich besseren Sanftmut. Es waren diese F1 einer B339(WP) von Wolfgang Pientka und einer A281(PJ), die ursprünglich vom Paul Jungels stammte. So ganz überzeugt war ich davon aber nicht, sodass ich erst einmal noch meine Carnicas bis 2010 beibehielt. Und vor allem lernte ich eines: Imkern!

Mit Hans als Lehrmeister an der Seite war mein Weg in die intensive Wanderimkerei und die Buckfastzucht vorgezeichnet. 2008 beschickte ich zum ersten Mal die Belegstelle Hausberg zusammen mit Hans. Und es war eine schöne, lehrreiche Zeit. Hier danke ich insbesondere Hans, aber auch dem Benno Winnerlein, der mich immer unterstützt hatte, wenn Hans mal gerade über den Winter in Spanien war. Die beiden haben mich auch zu Buckfast Bayern gebracht, wo ich als 98. Mitglied eingetreten war. Und ruckzuck war ich 2009 unverhofft Schriftführer, weil Manfred Kick aus privaten Gründen sein Amt aufgeben musste.

2015 wurde ich dann vom gesamten Vorstand gebeten, das Amt des Zuchtkoordinators zu übernehmen. Auch aufgrund beruflicher Gegebenheiten konnte ich meine Wanderimkerei nicht mehr so intensiv ausüben. Aber was mich schon immer störte, war der intensive Einsatz von Behandlungsmitteln zur Varroabekämpfung in der Imkerei. Ich führte darüber lange intensive Gespräche mit unserem bayerischen „Ober-Buckfast-Varroaresistenz-Züchter“ und ehemaligem Vorsitzenden Josef Koller sowie den Kollegen aus der Vorstandschaft. Das VSH-Projekt Landesverband Buckfastimker Bayern war geboren und auch Dr. Ralf Höling brachte seinen wissenschaftlichen und mein Freund Fritz Zieher seinen züchterischen Sachverstand mit ein. Und ich machte das, was ich schon seit Bundeswehrzeiten immer gerne gemacht habe:

Organisieren!

Die Arbeit im aktuellen Team der Vorstandschaft ist sehr erfrischend und ich arbeite sehr gerne mit. Wir haben eine sehr gute Aufgabenteilung. Inzwischen sind wir fast 1.100 Mitglieder im Landesverband. Ohne diesen Teamgeist in der Vorstandschaft und den Untergruppierungen Belegstelle und regionale Ansprechpartner wäre unser Aufschwung in den Mitgliederzahlen sicherlich nicht möglich gewesen.

Und ich freue mich besonders über mein liebstes Steckenpferd: VSB-Projekt Landesverband Buckfastimker Bayern. Hier arbeiten inzwischen ca. 50 Imkerinnen und Imker qualifiziert an der Zucht einer Buckfastbiene, die ohne Behandlung gegen die Varroamilbe überleben kann und auch Honigerträge bringt.
Danke an alle meine VSB-ler!

Und Danke an meine Ehefrau Anni, die mir immer den Rücken freihält und fleißiger ist wie jedes Bienenvolk!

Kontakt
Stefan Luff
E-Mail: zucht@buckfast-bayern.de