Seit 2015 steht unseren Mitgliedern eine weitere Hochgebirgsbelegstelle im Karwendel zur Verfügung.

Wenige Kilometer südlich der bayerischen Grenze und nördlich von Innsbruck befindet sich das faszinierende Rißbachtal, der Einstieg zum Karwendelgebirge. Das Tal bekam seinen Namen vom rund 26 km langen Rißbach, der das Tal durchfließt. Hinterriß ist der österreichischen Gemeinde Vomp angehörig, die ihre Ausläufer bis zur bayerischen Grenze hat.

Der Weg ins Rißtal führt nur über die in Bayern gelegene Ortschaft Vorderriß, die Sie weiträumig über die B307 bzw. B11 erreichen können. Die Belegstelle liegt im Naturschutzgebiet Karwendel, das mit seinen Natur- und Landschaftsschutzgebieten der größte Naturpark Österreichs ist. Die Belegstelle liegt unterhalb des großen Ahornbodens ca. 4 km nach der Ortschaft Hinterriß, gegenüber der Garberlalm.

Auf ca. 1.000 m Höhe steht ein ca. 2.000 qm großes Areal zur Verfügung, welches den Drohnenvölkern und Begattungseinheiten ausreichend Platz bietet. Die geografische Abschirmung dieser Belegstelle ist einfach prächtig! Die Fläche ist Eigentum des österreichischen Staates, vertreten durch den Forstbetrieb Oberinntal, mit dem wir einen Pachtvertrag abschließen konnten.

Im Jahr 2018 erhielten wir für die Belegstelle Leyhörn 18 Drohnenspender Königinnen vom Landesverband bayerischer Buckfastimker. Diese Königinnen waren Töchter der B134(LS), einer auf VSH ausgelesenen 100% Königin. Angepaart wurden diese Nachzuchten bei Thomas Kodym auf der Belegstelle Obertrubenbach, mit der S35(TK), die ebenfalls auf VSH ausgelesen war. Bei uns verrichteten diese Königinnen im Jahr 2019 den Dienst in der Drohnenvölkern der Belegstelle. Am Ende der Belegstellensaison waren alle Drohnenvölker wohlauf. Das war für uns ein schönes Erlebnis, Drohnenvölker zu haben die mit der Varroamilbe klarkamen und trotzdem eine gute Belegstellensaison absolvierten.

Die Anpaarungen auf Baltrum 2020 haben uns viel Freude gemacht. Auch wenn wir die VSH-Selektion nicht mehr im Vordergrund stehen hatten, so hat uns die Gesundheit, Volksstärke und der tolle Sammeltrieb ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Mir gefielen die Wabenstetigkeit und Sanftmut. Die Kombination von bayerischem VSH-Material und der B33 von Thomas Rüppel hat gut geklappt. Auch die weitere Anpaarung mit der B601(TR) war aus imkerlicher Sicht ein Treffer. Die Arbeiterinnen hatten stets eine auffallend gleichmäßige, helle, lederbraune Färbung. Auch standbegattete Wirtschaftsköniginnen fielen durch sehr gleichmäßige Arbeiterinnen auf, was in unserer Umgebung nicht selbstverständlich ist. Stefan und ich haben uns regelmäßig über das Material ausgetauscht und die gleichmäßige Färbung als Indiz für eine genetische Stabilität aufgefasst. Ein wenig scherzhaft haben wir die Biene mit einem Sechszylinder Diesel verglichen: kraftvoll und dynamisch, robust und trotzdem kultiviert. Auf diese Linie ist Verlass!

 

Auch ich plane dieses Jahr eine Fahrt zum Karwendel und das obwohl die Belegstellen im Norden des Landes auch gutes Material zur Anpaarung anbieten.

Allen Beschickern wünsche ich viel Erfolg bei der Aufzucht der Königinnen und beim Herrichten der Einheiten. Es lohnt sich!

Schöne Grüße aus Ostfriesland

Peter Spieker